POISSON D‘OR, POISSON AFRICAIN

POISSON D‘OR, POISSON AFRICAIN

Dokumentarfilm, Senegal / Frankreich 2018, R.: Thomas Grand & Moussa Diop, 60 Min., frz. / engl. / Wolof OF, engl. UT

Junge Männer holen auf offener See mit Anfeuerungsgesängen ein großes Netz ein. Der Fang wird gleich an Bord sortiert und dann in Küstennähe gebracht, wo schon die Träger warten.
Ein tägliches Bild in der kleinen Hafenstadt Kafountine an der Atlantikküste der Casamance / Südsenegal. Der Ort hat sich im Laufe der Jahre zu einem regionalen Zentrum der nichtindustriellen Fischerei entwickelt. Bis zu 15.000 Männer und Frauen finden hier Arbeit auf den Fischerbooten, als Träger für Fischkisten, in der Fischverarbeitung oder in der Räucherei. Die Menschen kommen aus verschiedenen Nachbarländern, um hier ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Alle Tätigkeiten sind eine körperliche Heraus­forderung. Der dicke Rauch der zahlreichen Räucheröfen verpestet die Luft. Für die Öfen wird viel Holz gebraucht und dafür werden die Bäume in der Umgebung gefällt. Das stellt zunehmend ein ökologisches Problem dar. Und nun droht noch eine andere Gefahr von außen. Chinesen wollen, wie schon im Nachbarland Gambia, Fischmehlfabriken bauen. Die Versorgung afrikanischer Nachbarländer mit Fisch wäre dadurch nicht mehr gewährleistet, sehr viele Arbeitsplätze würden verloren gehen und es droht die totale Überfischung.
Ein eindrucksvoller Film, der in wunderschönen Bildern das ökologische und ökonomische Drama an diesem Küstenstreifen beleuchtet.

Thomas Grand, geb. 1976 in Paris, hat an der Pariser Filmschule Esra studiert. Er arbeitet als Regisseur, ­Kameramann und Cutter.
Moussa Diop, geb. 1979 in Senegal, ist Toningenieur und bei diesem Film auch Co-Regisseur.