Run

RUN

Run

Elfenbeinküste / Frankreich 2014, R.: Philippe LacÔte, 100 Min. OF, engl. UT

Run, so nennt sich ein junger Mann selbst, weil er immer in Situationen gerät, in denen er von anderen abhängig ist und aus denen er nur durch Flucht heil herauskommt. Nun hat er gerade den Premierminister seines Landes getötet. In Rückblenden erzählt der Film von seinem Traum als kleiner Junge, ein Regenmacher zu werden und über seine Abenteuer mit der skurrilen Gladys, einer Frau, die als Vielfraß auftritt und damit gute Geschäfte macht. Diese Zeit endet abrupt, als sie nicht mehr essen kann. Die Zuschauermenge fühlt sich betrogen. Der Volkszorn richtet sich auch gegen Run und treibt ihn in die schützenden Hände junger Patrioten – eine Anlehnung an die militante Jugendbewegung der Elfenbeinküste, die während des Bürgerkriegs zwischen 2002 und 2007 die Regierung unterstützte. Run schlüpft schließlich in die Figur eines „Verrückten“, um seine chaotische Reise zu Ende zu führen – chaotisch, wie sich auch die Entwicklung der Elfenbeinküste für den Regisseur darstellt.

RUN_poster

Philippe Lacôte, geb. 1972 in der Elfenbeinküste, ist Regisseur, Drehbuchautor und Produzent. Er realisierte zunächst Kurz- und Dokumentarfilme. „Run” ist sein erster langer Spielfilm, für dessen Produktion er auch eine größere Summe vom Filmfonds der Elfenbeinküste erhalten hat. Für den Regisseur ist das ein erfreuliches Zeichen dafür, dass sein Land aufstrebt nach 10 Jahren Bürgerkrieg. „Run” wurde 2014 als erster Filmbeitrag aus der Elfenbeinküste für das Filmfestival in Cannes ausgewählt.