KURZFILME 2

KURZFILME

SEGA

Senegal / USA, R.: Idil Ibrahim, 24 Min., Wolof OF, engl. UT

Der junge Sega hat es übers Mittelmeer nach Europa geschafft. Doch er wird sofort wieder nach Senegal abgeschoben. Hilflos läuft er durch Dakar, versteckt sich, fühlt sich als Versager und schleppt ein schweres Trauma mit sich. Sein bester Freund Amadou ist bei der Überfahrt ums Leben gekommen.
Idil Ibrahim ist eine somalisch-amerikanische unabhängige Filmregisseurin, Produzentin, Schauspielerin und Autorin. Sie ist Absolventin der University of California in Berkeley und ­besuchte die NYU für eine Graduiertenschule. Idil interessiert sich leidenschaftlich für ­Menschenrechte, humanitäre Fragen, globale Bildung und soziale Fragen.

BROTHERHOOD

Tunesien 2018, R.: Meryam Joobeur, 25 Min., arab. OF, dt. UT

Der tunesische Hirt Mohamed lebt mit Frau und zwei Söhnen in karger Natur nach festen Überlebensmustern. Die Söhne ­sollen so stark und abgehärtet werden wie er. Sein dritter Sohn Malik hat vor Jahren die Familie verlassen und sich dem IS in Syrien angeschlossen. Der Vater verachtet ihn deshalb. Doch dann kehrt sein Ältester mit einer Frau aus Syrien zurück.
Meryam Joobeur ist eine tunesisch-amerikanische Filmemacherin, die in Montreal lebt. In ihrem ersten Film „Gods, Weeds & Revolutions“ von 2012 taucht sie tief ein in die turbulente Zeit nach der tunesischen Revolution. Zur Zeit arbeitet sie an ihrem ersten Spielfilm “Roman Ruins”.

In Kooperation mit Filminitiativ Köln.

Aus dem Archiv der Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen:

YELLOW FEVER

Kenia 2012, R.: Ng’endo Mukii, 7 Min., engl. OF

Die Werbung, aber auch der Kolonialismus haben das Schönheitsideal von Mädchen und Frauen in Afrika geprägt. Helle Haut und glatte Haare stehen ganz hoch im Kurs. Der Film beleuchtet das oft schizophrene Selbstverständnis des Idealbildes in Animationssequenzen und Realbildern.
Ng’endo Mukii ist eine unabhängige Filmemacherin aus Nairobi, Kenia. Sie arbeitet an kurzen Zeichentrickfilmen und 360°-Filmen, die von lokalen und internationalen Organisationen in Auftrag gegeben wurden. Ihre Filme wurden mehrfach international ausgezeichnet. Für „Gelbfieber“ bekam sie beim Chicago International Film Festival einen Preis und den Encounters Immersive Grand Prix für ihren ersten 360 Grad Film, Nairobi Berries, den wir in unserem ­Programm in der Bücherhalle zeigen.

MARTYREN

Schweden / Somalia 2018, R.: Ahmed Abdullahi, 30 Min., OF, engl. UT

Omar ist schon lange arbeitslos. Er lebt mit Mutter und Schwester schon länger in Schweden in einer somalischen Gemeinschaft. Zunehmend ist die Mutter besorgt, weil sich ihr Sohn immer häufiger in einer Moschee aufhält und sich allen Gesprächen entzieht.
Als er in die Türkei gehen will, um eine Islamschule zu besuchen, gerät sie in Panik und trifft einen radikalen Entschluss, um ihn zu stoppen.
Ahmed Abdullahi ist ein schwedisch-somalischer  Drehbuchautor und Schauspieler. Sein Examensfilm Francis war nominiert für einen Studenten-Oscar für den besten Kurzfilm im ­Utländska Talentprogramm 2015.

STILL WATERS RUN DEEP

Nigeria. 2017, R.: Abbesi Akhamie, 15 Min., OF, engl. UT

Der Film erzählt die Geschichte eines patriarchalischen Mannes, der überzeugt ist von seiner Rolle und Pflicht als Vater. Er muss auch Haltung und Stolz bewahren, als sein Ältester plötzlich verschwunden ist. Auf der Suche nach dem verlorenen Sohn kommt er widerwillig zu ganz neuen Erkenntnissen.
Abbesi Akhamie ist eine nigerianisch-amerikanische Filmemacherin, die in New York lebt. Sie hatte mehrere Stipendien und gewann mit den Kurzfilmen  „Samedi Cinema“ und „Facing North“ Preise beim Toronto International Film Festival. Ihr Film „Still Waters Run Deep“ wurde in Nigeria gedreht und gewann den Best Student Film beim renommierten Aspen Shortsfest.