
EAT BITTERDokumentarfilm, Zentralafrikanische Republik / China 2023,
R.: Pascale Appora-Gnekindy / Ningyi Sun, 93 Min., Sango / Französisch / Mandarin OF, engl. UT
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„Eat Bitter“ erzählt parallel von zwei Männern in Bangui: dem Sandtaucher Thomas Boa, der täglich sein Leben riskiert, um seine Familie zu ernähren, und dem chinesischen Bauleiter Jianmin Luan, der vor zehn Jahren auswanderte, um im Ausland beruflich aufzusteigen. Beide verbindet trotz unterschiedlicher Herkunft der Wunsch nach Autonomie, Sicherheit und familiärem Zusammenhalt – während sie inmitten von Bürgerkrieg und rasantem Städtebau um ihre Zukunft kämpfen.
Der Film zeigt Thomas’ gefährliche Arbeit auf dem Fluss ebenso wie Jianmins stressigen Alltag auf der Großbaustelle einer Bank. Ohne Off-Kommentar kontrastiert er Bilder von harter körperlicher Arbeit und internationalem Kapitalfluss und zeigt, wie Globalisierung und Armut zwei Lebenswelten miteinander verweben. Dabei entstehen intime Einblicke in Hoffnungen, Rückschläge und kleine Momente des Glücks. Zwischen Mühsal, kulturellen Differenzen und gegenseitigem Respekt entfaltet sich ein sensibles Porträt von Überlebenskraft und Sehnsucht. |
Pascale Appora-Gnekindy stammt aus der Zentralafrikanischen Republik, wechselte aus der IT in den Film und leitet heute die Produktionsfirma Kea-Kwis Production in Bangui. Nach mehreren Kurzfilmen ist „Eat Bitter“ ihr erster langer Dokumentarfilm.
Ningyi Sun wuchs in China auf und lebte in unterschiedlichsten Ländern, unter anderem in der Zentralafrikanischen Republik, wo sie für die UN-Friedensmission arbeitete. Sie studierte Recht und Diplomatie in den USA, wo sie auch heute lebt. Sie war bereits an mehreren Filmen beteiligt, doch „Eat Bitter“ ist ihr Debüt als Regisseurin. |