Film 2022

AMONG US WOMEN

Dokumentarfilm, Äthiopien / Deutschland 2021, R.: Sarah Noa Bozenhardt / Daniel Abate Tilahun, 93 Min., Amharisch OF, dt. UT

Im ländlichen Äthiopien kämpft das Personal eines Gesundheitszentrums gegen die Müttersterblichkeit an, denn die ist hoch, weil viele Frauen die Geburtshilfe in den Zentren ablehnen oder gar nicht kennen. Die staatlichen Gesundheitsberaterinnen führen deshalb Aufklärungskampagnen in den Dörfern durch. Die Vorbehalte der Schwangeren sind groß. Der Transport ins Krankenhaus ist häufig nicht gewährleistet, weil es an Benzin mangelt, oder der Weg ist zu weit und beschwerlich, wenn die Geburt kurz bevor steht. Deshalb verlassen sich die Frauen lieber auf traditionelle Hebammen aus ihrer Umgebung.
Auch die junge Hulu Ager, die ihr viertes Kind erwartet, entscheidet sich für eine Entbindung in heimischer, vertrauter Umgebung. Sie wird seit Wochen liebevoll betreut von Endal Gedif, einer sehr erfahrenen siebzigjährigen traditionellen Hebamme. Doch dann läuft es bei der Geburt nicht so glatt wie erwartet.
Die deutsche Regisseurin Sarah Noa Bozenhardt hat lange Zeit im Dorf der Frauen verbracht und so Vertrauen aufgebaut. Ihr äthiopischer Co-Regisseur Daniel Abate Tilahun kommt aus der Gegend. Deshalb bietet der Film sehr intime Einblicke in die Lebensumstände und Gefühlswelt beider Frauen. Dabei ist es den Filmemacher*innen gelungen, ihr Leben in Bildern von Schönheit und Würde respektvoll einzufangen.
Sarah Noa Bozenhardt, geb. 1991 in Freiburg im Breisgau, war zwölf, als ihre Familie nach Addis Abeba in Äthiopien zog. Nach dem dortigen Schulabschluss absolvierte sie ihren BA in Film, Video und Integrierten Medien in Kanada und studierte ­danach Dokumentarfilmregie an der Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF. „Among us Women“ ist ihr Langfilmdebüt.