Film 2022

NO SIMPLE WAY HOME

Dokumentarfilm, Kenia / Südsudan 2022, R.: Akuol de Mabior, 85 Min., engl. / Dinka / arab.  OF, engl. UT

Die Regisseurin Akuol de Mabior verabeitet in ihrem Langfilmdebüt die Geschichte ihrer Familie. Ihr Vater John Garang hat über zwanzig Jahre die Volksbefreiungsarmee im Südsudan angeführt und wurde nach einem Friedensabkommen 2005 zum Vizepräsident von ganz Sudan gewählt. Wenige Wochen danach verunglückte er tödlich. Die Familie hatte viele Jahre im Exil verbracht, und nun war alle Hoffnung auf eine gemeinsame, friedliche Zukunft in der Heimat zerstört. Akuol de Mabior muss mit Mutter und Schwester nach erneuten Unruhen ins Nachbarland Kenia fliehen.
Der Film erzählt im ersten Teil mit historischen Bildern den langen Kampf des Südsudans um Unabhängigkeit und Frieden.
Nach einem erneuten Friedensabkommen 2018 entschließt sich Akuols Mutter Rebecca Nyandeng de Mabior in den Südsudan zurückzugehen und beim Aufbau der jungen Republik zu helfen. Wohl wissend, dass Politik ein schmutziges Geschäft ist
– Korruption und Vetternwirtschaft sind weit verbreitet – will sie ganz im Sinne ihres berühmten Mannes für eine gerechtere und friedliche Gemeinschaft kämpfen. Sie kandidiert bei der Wahl 2020 und wird Vizepräsidentin.
In sehr intimen Gesprächen zwischen Mutter und Filme­macherin entsteht das Bild einer starken Frau, die ein Ideal vertritt, dem nun auch beide Töchter nacheifern.
Akuol de Mabior, geb. 1989 im Exil auf Kuba, ist Südsudanesin. Aufgewachsen ist sie in Kenia und arbeitete zunächst als Fotomodel. Sie studierte an der Universität in Kapstadt ­Filmtheorie und Medienproduktion. Ihr ist es wichtig, in Filmen Geschichten aus der Perspektive von afrikanischen Frauen zu erzählen.