Xala

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Xala

Senegal 1975, R.: Ousmane Sembène, 123 Min, frz. / Wolof OF, engl. UT

Der Film „Xala“ ist eine Satire auf die moderne afrikanische Bourgeoisie. Die französische Kolonialzeit ist beendet, doch für die Mehrzahl der Einheimischen ist mit dem politischen Wandel keine Veränderung ihrer Lebensumstände eingetreten. Lediglich die weiße Elite ist durch eine Handvoll neuer afrikanischer Machthaber ersetzt worden.
El Hadj Abdu Kader, ein selbstzufriedener neureicher senegalesischer Geschäftsmann, wird in der Hochzeitsnacht mit seiner dritten Ehefrau plötzlich von „Xala“ getroffen, einem Fluch, der ihn impotent macht. Diese „Schmach“ spricht sich herum, er verliert Ansehen, sein Leben ist ruiniert.
Für Sembène steht die vergebliche Suche nach einer Heilung als Metapher für die Entfremdung der neuen Oberschicht zu ihrer eigenen Kultur. Statt dessen imitieren sie den Lebensstil der Kolonisatoren.

 

 

Xala_Poster

Ousmane Sembène, geb. 1923 im Senegal, Filmregisseur, Produzent und Schriftsteller, gilt als „Vater des afrikanischen Films“.
Er kam über Umwege zum Film: Zunächst zog er für die Franzosen in den 2. Weltkrieg, arbeitete ab 1947 in Frankreich bei Citroën und im Hafen von Marseille, war aktiv in der Gewerkschaft und in der kommuni­stischen Partei Frankreichs. Er begann zu­nächst zu schreiben, 1963 folgte eine Ausbildung zum Regisseur in den Gorki-Studios in Moskau.
Seine Entscheidung, Filme zu machen, begründete er damit, dass er mit filmischen Mitteln das afrikanische Publikum besser erreichen könne als mit Literatur.
Ousmane Sembène starb 2007 in Dakar / Senegal.