Film 2021

MICA

nd, Marokko / Frankreich 2019, R.: Ismaël Ferroukh, 106 Min., arab. / frz OF, engl. UT

Der zehnjährige Said kommt aus armen ländlichen Verhältnissen. Er versucht, mit dem Verkauf von Plastiktüten auf Märkten seine Familie zu unterstützen. Aber überall wird er verjagt und von anderen Kindern gehänselt. Alle nennen ihn „Mica“ - Plastiktüte. Als seine Eltern beschließen, ihn zu dem alten Haji nach Casablanca zu schicken, wird er in eine völlig unbekannte Welt katapultiert. Als Gartenhelfer in einem Elite-Tennisclub ist er Zaungast, wenn die Kinder der Reichen sich beim Tennistraining lustlos abmühen. Ihn jedoch fasziniert dieser Sport und heimlich übt er in der Nacht. Am Tag muss er Spott und Demütigungen der reichen Kinder ertragen, sie nennen ihn überheblich „Doggie“. Verzweifelt versucht er, sich zu wehren, fliegt raus und irrt durch die fremde Stadt. Mica will nur noch weg übers Meer in eine bessere Welt. Doch es gibt eine Person, die ihn ernst nimmt, die an ihn glaubt, Sophia, die Tennislehrerin.
Regisseur Ismaël Ferroukhi beleuchtet in seinem Drama die Gewalt der sozialen Ungleichheit in Marokko und hat mit Zakaria Inane als „Mica“ einen fesselnden Laiendarsteller gefunden.
Ismaël Ferroukh, geb. 1962 in Marokko, wuchs in ­Frankreich auf. Seit 1993 arbeitet er als Drehbuchautor und ­Regisseur.