Film 2021

143 SAHARA STREET

Dokumentarfilm, Algerien 2019, R.: Hassen Ferhani, 100 Min., arab. OF, engl. UT

Mitten in der kargen algerischen Wüste betreibt Malika seit vielen Jahren einen ­kleinen Kiosk. Ein einsamer, unwirtlicher Ort für eine alleinstehende Frau. Aber ihr kleines Reich liegt strategisch günstig an der viel befahrenen Hauptroute von Algier nach Tamanrasset im Süden. Und so lebt sie davon, dass die Außenwelt zu ihr kommt. Für eine Tasse Tee, eine Zigarettenpause machen die unterschiedlichsten Leute halt. Sie ist eine gute Zuhörerin. Sie interessiert sich für fremde Lebensgeschichten, nimmt Entwicklungen im Lande auf, manchmal gibt sie auch von sich selbst etwas preis. ­Zunehmend schleicht sich aber Müdigkeit ein, denn ihre Existenz ist bedroht durch den Bau einer schicken Tankstelle gleich gegenüber.
In langen, ruhigen Einstellungen und in zarte Farbtöne getaucht gibt der Film die ­meditative Atmosphäre der Wüste wieder.
Hassen Ferhani, geb.1986 in Algerien, erzählt in seinen inszenierten Dokumentarfilmen sehr sensibel Lebensgeschichten von kleinen Leuten. Seinen beeindruckenden, vielfach ausgezeichneten ersten Film „Roundabout in my Head“ hatten wir 2016 im Programm.