Film 2022

WATER & COLTAN

Dokumentarfilm, Virtual Reality, Deutschland / D.R. Kongo 2021, R.: Daniel Kötter, in Zusammenarbeit mit Yasmien Bisimwa, Olande Byamungu und Christian C. Muhigwa, 52 Min., Swahili / Mashi OF OF, engl. UT

Der VR-Film „Water & Coltan“ befasst sich mit den sozialen und ökologischen Folgen des Bergbaus für Landschaft und Gemeinden in der Demokratischen ­Republik Kongo und in Westdeutschland. Während WATER die Spätfolgen im ehemaligen Kohlebergbau des Ruhrgebiets aufzeigt, widmet sich COLTAN den brutalen Lebensbedingungen der Frauen in den Coltan-Mining-Camps in Süd-Kivu in der Demokratischen ­Republik Kongo.
Der 360°-VR-Dokumentarfilm lässt den Zuschauer tief in die Landschaften eintauchen und kann ein starkes emotionales Erlebnis hervorrufen.
Im Ruhrgebiet zeigen ausgelaugte Steinkohlebergwerke die Spätfolgen des Bergbaus. Das Element Wasser übernimmt nun statt der Kohle die Zukunfts-Szenarien für ein Zusammenleben in der Region.
Unterirdische Pumpwerke in den ehemaligen Stollen sollen dafür sorgen, dass der ­steigende Wasserspiegel des einsickernden Grubenwassers nicht zu einer Verunreinigung des Grund- und damit des Trinkwassers führt. Oberirdische Pumpen verhindern das ­Entstehen von Sumpf- und Seenlandschaften in abgesenkten Landschaftsabschnitten. Entlang des ­Flusses Emscher, der an drei verschiedenen Stellen von Pumpwerken auf ein notwendiges Gefälle hochgepumpt werden muss, ehe er in den Rhein fließt, entstehen ­renaturierte Areale und neue Wohnflächen an ehemals industriell genutzten Standorten.
In der Demokratischen Republik Kongo wird in den oft über 100 Meter tiefen Minen Coltan aus der Erde gewonnen, das weltweit unverzichtbar ist für die Herstellung von Smart­phones und anderen technischen Geräten. In diesen Minen werden die Arbeiter gegen­einander ­ausgespielt, um deren Löhne zu drücken. Frauen und Kinder müssen unter noch brutaleren ­Bedingungen dort arbeiten.
Anhand zahlreich geführter Gespräche erzählt „Coltan“ die sozial, ökonomisch und ­politisch komplexen Geschichten, die am Anfang einer globalen Verwertungskette des Rohstoffs ­stehen. In den Geschichten der Frauen geht es vor allem um sexualisierte Gewalt in den von Männern dominierten Arbeitsstrukturen.
Daniel Kötter ist ein international tätiger Filmemacher und ­Musiktheater-Regisseur. Seine Arbeiten changieren zwischen ­verschiedenen medialen und institutionellen Kontexten und ­verbinden Techniken des Experimentalfilms mit performativen und dokumentarischen Elementen. Sie wurden weltweit auf zahl­reichen Film- und Videokunstfestivals, in Galerien, Theatern und Konzerthäusern gezeigt.