Film 2019

STOP FILMING US

Dokumentarfilm, D.R. Kongo / Niederlande 2020, R.: Joris Postema, 94 Min., frz. / engl. / Swahili OF, engl. UT

Junge Menschen in Goma wehren sich gegen die einseitige Berichterstattung über ihre Stadt. Bilder von Krieg, Gewalt, Krankheit und Armut zeigen Stereotype, die der Sichtweise westlicher Medien entsprechen. Solche Bilder haben für sie nichts mit der Realität zu tun, in der sie leben. Dieser Meinung sind auch die Journalistin Ley Uwera, der Fotograf Mugabo Baritegera und die Filmemacherin Bernadette Vivuya. Deshalb lassen sie sich mit dem niederländischen Filmemacher Joris Postema auf einen filmischen Dialog ein, um herauszufinden, ob die westliche Wahrnehmung überhaupt in der Lage ist, selbst bei gutem Willen, die kongolesische Realität abzubilden.
Schon beim Drehen von gewöhnlichen Alltagssituationen stößt der Weiße auf Misstrauen und Ablehnung oder nimmt Szenen wahr, die für seine kongolesischen Kolleg*innen keine Rolle spielen.
Bei den gemeinsamen Filmbetrachtungen gibt es harte Kritik an der Vorgehensweise und Wahrnehmung des europäischen Filmemachers.
Zunehmend stellen sich in dieser Dokumentation Fragen nach der Perspektive des Filmprojektes selbst. Dient diese Zusammenarbeit in erster Linie nicht nur dazu, den Ansprüchen des westlichen Filmemachers gerecht zu werden?
Eine spannende Auseinandersetzung ist es allemal und die kongolesischen Mitspieler*innen haben eine eindeutige Meinung.
Joris Postema, geb. 1973, ist niederländischer Filmemacher und Drehbuchautor. In seinen Dokumentarfilmen sucht er nach Geschichten, die unter der Oberfläche verborgen sind.